Wanderungen auf der HRP in den Pyrenäen
auch auf GR10 und GR11 und dazwischen


HRP - was das ist?

Die Haute Route des Pyrénées (oder auch Alta Ruta Pirineus) ist mehr oder weniger ein Fernwanderweg, der die Atlantikküste mit dem Mittelmeer verbindet. Mehr als Wandern, weil daraus gelegentlich ein Orientierungslauf oder Kletterei wird. Weniger als ein Weg, weil die Markierung mitunter fehlt und die Pfade nicht überall ausgetreten werden. Ca. 450 km entfernt sind die Endpunkte.
Die Route verläuft immer möglichst nahe der Grenze zwischen Frankreich und Spanien bzw. Andorra. Wo genau, das ist eine Frage der Karte oder des Autors. Man findet verschiedene Routen und Alternativ-Routen in den IGN-Karten und bei George Veron, Ton Joosten, Tom Martens, Kev Reynolds und anderen. Etwa 6-7 Wochen werden von ihnen für die gesamte Durchquerung eingeplant. Ambitionierte Trailrunner sollen nur 2 Wochen brauchen. Doch die schöne Bergwelt verdient unbedingt mehr Zeit - sowie man auch vor Kunstwerken verweilt, um sie auf sich wirken zu lassen.

 

2001 - HRP am Pic de Lia, Südkamm


 

Infiziert vom Pyrenäen-Virus...

... wurde ich bei der ersten Reise 1995. Mit einem Wanderführer von Kev Reynolds im Rucksack waren Mehrtagestouren geplant. Nachdem ich in der niederen Tatra und auf Korsika erste Erfahrungen gesammelt hatte, war ich auf die Etappen der Hochroute HRP besonders neugierig: jeden Tag ein Stück voran kommen, oben in den Bergen im Zelt übernachten, unter freiem Himmel kochen und essen und natürlich die Aussichten genießen.
Anders als die typischen Tagesausflügler nicht nur kurz am Ziel verweilen, um dann auf dem gleichem Weg zurück zum Start zu hetzen. Aber wie so oft - nicht nur in den Pyrenäen - kam es anders als gedacht.


Estanys de Culieto im Nationalpark Aigües Tortes, hinten Besiberri-Gipfel

Etang de Lanoux im Juni 1995

Trotz guter Vorbereitung blieb es 1995 bei kleineren Touren. Unbeständiges Juni-Wetter mit tief hängenden Wolken verleidete die Hochpyrenäen bei Cauterets. Im Carlit-Massiv verdeckten Schneereste noch teilweise die Wege.

Was wir zu sehen bekamen, reichte für weitere Reisepläne aus und 1997 ging es erneut los - und von da an alle Jahre wieder...
Die folgenden Trekkingtouren dauerten jeweils ein bis drei Wochen und führten nicht nur auf HRP, GR10 oder GR11, sondern auch auf namenlosen Pfaden.
Das Gebirge zeigt sich so vielfältig, begeistert und berührt mich. Die Neugierde verleitet dazu, beschwert mit einem Rucksack samt Zelt und Kocher bergauf und bergab zu laufen und diesen Teil der Welt auf eigene Faust zu entdecken. Das Glück liegt in den besonderen Momenten des intensiven Erlebens der wilden Natur – mehr oder weniger vom Luxus der Zivilisation entfernt. Dort bieten ganz einfache Dinge so viel Freude: klare Fernsicht, frisches Quellwasser, eine ebene Wiese für das Zelt, ein paar Steine übereinander, die den Weg weisen ...

Und warum das Ganze hier?

Auf der Suche nach detaillierten Informationen bin ich auf relativ wenige hilfreiche und deutschsprachige Tourenberichte gestoßen und möchte nun auch etwas zum Thema beitragen. Vielleicht findet der/die Interessierte hier etwas Nützliches für seine nächste Tour oder hat einfach nur Lust zum Schmökern.  
Für die komplette Hochroute war der Sommerurlaub immer zu kurz und meine HRP ist über die Jahre ein Puzzle geworden, das erst 2013 komplettiert wurde. Ich habe mir erlaubt, die Etappen - unabhängig vom Entstehungsjahr - hier zu verbinden und nicht nur das – manchmal gibt es Alternativ-Routen und/oder Abschnitte, die von Ost nach West verlaufen (siehe  Nummerierung bzw. Datum).



Mitte September 1998 nahe der Refugio de Goriz

Übrigens: Bei Blick nach Westen befinden sich die Fotos meist links im Textblock - auf der rechten Seite schaut man gemäß dem üblichen Verlauf der HRP nach Osten.
Allgemeine Empfehlungen zur Ausrüstung, Anreise- und Übernachtungs-Möglichkeiten würden den Rahmen sprengen und finden sich in verschiedenen Büchern und anderswo im Internet. Konkrete Fragen beantworte ich jedoch gern per Email.

Mein herzlicher Dank

an dieser Stelle allen, die im Laufe der Jahre ungezählte Höhen und Tiefen in den Pyrenäen mit mir geteilt haben - Peter, Mario, Ulrich, Katrin, Dirk, Michaela, Ralf, Conny, Jürgen, Karo, Tilo, Jakob und Jonas - und sich gern daran erinnern.